Es muss irgendwann Anfang der 2000er gewesen sein, als ein (bis heute, wie ich finde) atemberaubendes Stück Technik ins Haus kam, in das ich mich in kürzester Zeit noch mehr verliebte als in mein Motorola-Klapp-Handy. Ich spreche von meinen Bose Kopfhörern mit dem damals ganz neuen „Noise Cancelling“ System. Die voluminösen, butterweich gefütterten On-Ear-Kopfhörer schalteten Außengeräusche durch Erzeugung einer Gegenamplitude (oder so ähnlich) weitgehend aus. Jedenfalls konnte man die aufsetzen, während der Staubsauger lief, und man hörte den Staubsauger nicht mehr, was sehr praktisch sein kann. Die Dinger haben sich auf zehntausenden Flugkilometern bewährt, weil beim Fliegen erwiesenermaßen vor allem der Lärm, den man schon nach kurzer Zeit nicht mehr bewusst wahrnimmt, den Körper stresst. Mit den Bose-Hörern stieg ich viel entspannter aus dem Flugzeug, vor allem nach langen Strecken. Ich habe diese Dinger heiß und innig geliebt, auch weil der Klang für meine Begriffe hervorragend war. Wenn man wie ich mit diesen kleinen Sony-Walkman-Kopfhörern groß geworden ist und plötzlich mal erwachsene 200-Euro-HiFi-Hörer trägt, ist das, als wenn man vom Rabeneick-Stahl auf Carbon umsteigt: teuer, aber es lohnt sich.
Irgendwann musste ich nicht mehr so viel fliegen. Die Kinder kamen. Eine Zeitlang lief nur „Peter und der Wolf“ in unserem Haus, die Bose-Kopfhörer wanderten in den „Technikschrank“, eine cheap jerseys Art Gruft für ausrangierte Sachen. Bis ich 2009 anfing, wieder im Winter auf der Rolle zu trainieren. Wie super wäre es denn, dachte ich mir, die Lärmschlucker beim Training zu tragen? Nix mehr von der Rolle hören, dafür aber meine Musik (mehr darüber hier oder, lustig: hier). Es war eine gute Zeit, nicht nur, weil ich damals noch dreieinhalb Kilo leichter war und es entsprechend besser lief. Später wurden Iron Maiden durch Kraftklub abgelöst, danach die Musik durch TV-Serien: The Walking Dead, Game of Thrones, Twin Peaks cheap nfl jerseys (!), True Detective, Homeland, Bosch – Staffel um Staffel fuhr ich im Keller weg, immer die Boses auf dem Kopf. Irgendwann fiel mir auf, dass die einst so weichen Ohraufsätze etwas brüchig wurden und die Dinger leicht müffelten. Nähte platzten auf. Ich schob es auf den Schweiß, fuhr fortan mit Stirnband und sah aus wie David Hasselhoff mit weniger Haaren aber ähnlichem Bierdurst. Vor einigen Monaten dann brach das Plastik des Bügels, erst links, kaum später auch rechts. Ich tapte. Wickelte Schicht um Schicht Klebeband um die Bruchstellen. Es hielt leidlich, bis heute abend. Die Bruchstelle zerbröselte förmlich.
Liebe Bose-Kopfhörer – eure Zeit ist gekommen. Wir hatten wunderbare Jahre miteinander, nun müssen wir uns trennen. Ich bin tieftraurig. Ich habe heute die letzte Folge Bosch cheap jerseys China mit den (heimlich unter den Pferdebüchern und Postern rausgekramten, die Lütte ist auf Klassenfahrt) ausgeborgten Kopfhörern meiner Tochter absolviert, 2 x 20 Minuten EB mit 260 250 Watt. Es war nur halb so gut. Mein Herz ist schwer. Adieu.