Ich dachte eigentlich, ich wär schon mal durch Schlamm gefahren, aber heute, das war was anderes. Schon das Warmfahren ergab: Man konnte praktisch keine Runde fahren, ohne einmal vom Rad zu müssen. Das heutige Rennen fand nämlich auf einer Motocrossstrecke bei Mölln statt, und der Regen der letzen Tage hatte den sandigen Boden zu tiefem Matsch gemacht. Der Kurs war also extrem anspruchsvoll, wenn man einmal in einer Schlammpfütze vom Rad musste, kam man erst nach 200 20 Metern ins Pedal, weil der zähe Schlamm die Schuhplatten verstopft hatte. Außerdem sind meine neuen, weißen Crossschuhe jetzt nicht mehr weiß, sondern braun, Ich bin nämlich einmal in einer Pfütze stecken geblieben. Bei der Startaufstellung habe ich dann zum Glück noch einen Platz in der ersten Reihe abbekommen, der letzte, der noch frei war. Nach dem Start haben mich in der ersten Runde viele Fahrer überholt. Leider wurde ich in den Schlammpfützen ein wenig blockiert, so dass ich absteigen musste. In der 2. Runde lief es dann schon besser, ich habe immer mehr Fahrer zurücküberholt und lag nun an 7. Position. Die ersten 3 waren schon weit weg, aber ich konnte kurz vor Schluss noch zwei Fahrer überholen, sogar Platz 4 rückte immer näher in Sichtweite. Im Ziel, nach 3 Runden, bin ich dann fünfter geworden, was ganz okay ist! Am Ende war ich aber echt fertig.
Es ist zwar schon das dritte Rennen für das Team Eisenwade und Gummibein, aber so richtig drinnen sind wir immer noch nicht. Kurz vor seinem Start fiel Papa nämlich auf, dass er seine Nummer noch nicht am Trikot hatte. Ich musste also schnell zum Auto rennen, um ihm die Nummer zu holen. Zuerst hab‘ ich sie nicht gefunden, und Papa kam voller Panik ganz gelassen zu mir. Die Nummer lag im Kofferraum, und Papa befestigte sie fluchend am Trikot. Gerade rechtzeitig ging er dann an den Start. Die Fahrer seiner Altersklasse (Senioren 2) mussten 5 Runden fahren, und ich habe Papa angefeuert und Fotos gemacht. Das Feld hat sich sehr schnell in die Länge gezogen und Papa wurde leider schon in der ersten Runde abgehängt. Aber angeblich ist das seine Taktik: Papa will das Rennen von hinten fahren und einen nach dem anderen aufsammeln, vorne fahren sei ihm zu hektisch. Pah, immer nur lächerliche Ausreden!
Na ja, immerhin hat’s geklappt. Er hat sich von der letzen Position auf die Vorvorvorletzte vorgekämpft. Dafür, dass er quasi den Trainingsumfang eines U13 Fahrers hat (und noch dazu ein schweres Rad), ist das echt nicht schlecht. Und Papa hat sein Ziel für heute erreicht: Nicht Letzter werden. Jetzt ist er Vorvorvorletzer geworden aber eigentlich wäre er 2 Positionen weiter vorne gelandet, weil hinter ihm mindestens 2 Fahrer aufgegeben hatten. Ich würde gerne noch mehr Bilder zeigen, aber die meisten sind nichts geworden, weil Papa immer ganz kalte Finger hat, sobald es kälter als 15 Grad ist.