Buchholz und Landesmeisterschaften

Nach längerer Krankheitspause ging’s bei mir am letzten Donnerstag wieder mit den ersten Rennen los. Endlich. Für den Großen Preis von Buchholz mussten wir ziemlich früh aufstehen, mein Start war schon um 9 Uhr morgens, zum Glück bei super Wetter. Der alte Drückeberger (Papa) fuhr ja nicht mit und besorgte meine Startnummer, während ich mich warmfuhr, wobei er ewig bei der Nummernausgabe im Stau stand, die waren wohl etwas langsam da. Also gerieten wir etwas in Hektik, und am Ende musste musste Mama mir die Startnummer dranmachen, während Papa meine Beine mit Startöl einschmierte. Auf jeden Fall war es keine gute Idee, Mama das mit der Startnummer machen zu lassen. Die sollte nämlich links auf den Rücken und nicht irgendwie unter die Schulterblätter. Na ja. Beim Besichtigen der Strecke und beim Einfahren auf der Rolle bemerkte ich schon, dass ich einfach noch nicht wieder 100% Kraft hatte. Aber egal. 20 Minuten vor dem Start sollten dann alle RG Hamburg-Fahrer zu Leo kommen, der mit uns die Renntaktik besprechen wollte (Leo hat dann auch meine Nummer an die richtige Stelle gemacht). Als es dann losging, habe ich zuerst versucht, mir eine gute Position zu erkämpfen. Leider wollte mir das nicht wirklich gelingen, deshalb hing ich die meiste Zeit irgendwo im hinterem Drittel dran und war sogar einmal ein wenig abgehängt, als sich das Feld kurzzeitig teilte. Ich war genau in der Mitte der beiden Gruppen und musste deshalb erstmal alleine ans erste Feld ranfahren. Ich hab es dann aber doch noch geschafft und konnte mich ab dem Zeitpunkt für das Finale ein wenig ausruhen. In der letzten Runde ging dann am Schlussberg richtig die Post ab. Ich hatte glücklicherweise zunächst ein gutes Hinterrad erwischt und konnte mich den ganzen Berg hinauf sogar halbwegs vorne im Hauptfeld halten. Aber am Schluss wurde es wieder flacher, und es war noch ganz schön weit zum Ziel, da fehlte mir einfach die nötige Kraft, um den Sprint bis zum Ende durchzuziehen. Na ja, insgesamt wurde ich 11., glaube ich, was eigentlich ziemlich ordentlich ist, weil ich ja, wie schon gesagt, noch ein bisschen angeschlagen war. Jedenfalls gab’s hinterher noch ’ne Wurst vom Wurststand, dann mussten wir auch schon wieder nach Hause aufbrechen. Den nächsten Tag verbrachte ich dann relativ ruhig, ich wollte Kräfte sammeln für die Landesmeisterschaften im Einzelzeitfahren, die ja am Samstag stattfanden. Der Freitag bestand eigentlich nur aus Mathe lernen (wir schreiben mal wieder eine Arbeit, zum Glück die letzte in diesem Jahr) und ein wenig BMX fahren (Ach ja, habe ich eigentlich schon erwähnt, dass ich das Gummibein überredet hab, wieder einen Preis auszuloben, wenn ich die ganze Straße entlang den Wheelie mit dem BMX-Rad schaffe? Ich bin kurz davor, das zu schaffen!).
Am nächsten Tag ging es dann nach Parchim, zur LVM im Einzelzeitfahren. Nicht gerade meine Lieblingsdisziplin.
Aufstehen musste ich ganz normal, auch wenn die Strecke von hier aus nach Parchim etwa 200 Kilometer lang ist. Der Start war nämlich erst mittags. Als wir am Ort des Geschehens eintrafen, hat Papa sich mal wieder zuerst von seinem Rennen abgemeldet, ich glaube, das Thema ist allmählich durch bei ihm, er ist echt nicht fit. Ich hab mich dann gleich aufs Rad gesetzt und bin die Strecke abgefahren. Die war eigentlich wie ein L aufgebaut: 2 Kilometer geradeaus, Linkskurve, 2 Kilometer geradeaus und wieder zurück. Das Gelände war  relativ flach, zwischendrin gab es aber auch mal ein paar Kuppen. Na ja, nachdem ich die Strecke angucken konnte, sollte ich das Warmfahrprogramm von Leo auf der Rolle absolvieren. Als ich damit fertig war, fuhr ich schon bald zur Übersetzungskontrolle und danach an den Start. Papa musste übrigens mein Trikot überall mit Sicherheitsnadeln enger machen, das neue ist echt scheiße geschnitten leider noch etwas groß, trotz 3XS. Als es losging, habe ich natürlich erstmal beschleunigt, dann aber versucht, möglichst gleichmäßig meine Wattzahlen zu treten. Wir hatten so 150 Watt angepeilt. Aber ganz gleichmäßig treten, kann ich immer noch nicht so gut, es schwankt bei mir daher immer etwas. Aber trotzdem ist die Anzeige eine gute Hilfe, damit man nicht überzieht oder verbummelt. Na ja, als es dann auf die Rückenwindgerade ging, auch noch bergab, kam ich so richtig in den Geschwindigkeitsrausch. Leider hielt das nicht lange an, denn schon bald kam die Wende. Die hab ich leider nicht so gut hinbekommen, da habe ich bestimmt ein paar Sekunden verloren. Dann ging es ersteinmal ein Stück bergauf, mit Gegenwind. Dann stand statt 40 km/h plötzlich nur noch 27 auf dem Tacho, das hat mir nicht gepasst und deshalb war ich etwas deprimiert. Die Wattzahlen sanken um etwa 20 Watt und somit die Chancen auf eine gute Platzierung auch. Immerhin habe ich dann auf der zwei Kilometer langen Zielgeraden noch mal Gas gegeben und konnte auf den achten Platz fahren. Nach dem Rennen war ich erstmal so erschöpft, dass ich mich kaum noch auf den Beinen halten konnte und mich ins Gras setzen musste. Hinterher haben wir aber festgestellt, dass ich doch gar nicht schlecht war – und im Durchschnitt sogar nicht 150, sondern 174 Watt getreten habe. Also bin ich jetzt doch ganz schön zufrieden.

Nächstes Wochenende geht es dann direkt weiter, mit der TMP-Tour in Thüringen.

Fotos: Buchholz – Leo muss schnell die Nummer richtig anpinnen. Zweites Bild: Ich bin der kleine gelbe Punkt ganz rechts. Drittes Bild: LVM in Parchim, warmfahren, auf der Rolle natürlich nur mit Helm, sicherheitshalber…. Viertes Bild: gleich nach dem Start.

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