Eisenwade und Gummibein sind auf Mallorca und teilen sich ein Zimmer. Ein Jungszimmer. Mein Leben besteht also momentan darin, die Sachen des Kerls irgendwie zu ordnen, sie permanent zu suchen und bestenfalls zu finden. Schon heute an dieser Stelle ein erster Kniefall vorm Zimmermädchen.
Und, ja, ich lüfte.
Ich habe mir fest vorgenommen, das nur als eine Art Startphase zu betrachten und die Regeln ab morgen härter zu formulieren. Momentan fürchte ich allerdings noch, dann erscheint er zum Training mit unterschiedlichen Socken, dem Trikot auf links und ohne Trinkflasche. Aber, und das ist ja viel wichtiger: Es macht großen riesigen Spaß!
Das Hotel – ist einer jener gesichtslosen Großbauten in Playa de Muro ganz okay. Ein bissl laut, die Zimmer etwas klein (so drei bis zehn Regale wären toll, siehe oben). Das Wetter – war gestern windig und kalt, heute durchwachsen mit Sonne. Und morgen soll’s den ganzen Tag regnen. Dafür ist für alle Tage danach feines Wetter mit 15 Grad und ordentlich Sonne angesagt. Hoffen wir, dass wir auch mal kurz-kurz fahren können, um die dringend benötigte Farbe zu bekommen – heute morgen unter der Dusche dachte ich kurz, ich hätte über Nacht meine Beine verloren, war aber nicht so, es fehlte nur der Kontrast zur weißen Wanne.
Nach dem kleinen Warm-Up für die U15-Fahrer und einer ersten 90-Kilometer-Runde für die Großen gestern ging es heute etwas schneller und weiter: Gute 75 für die Jüngeren und 125 für U17 und U19, bei denen ich mich eingeklinkt habe. So, wie ich es mitbekommen habe, war das für die Lütten ganz in Ordnung, bei den Größeren waren die letzten 35 Kilometer gegen den Wind hier und da schon eine Willenssache, aber alle sind heil nach Hause gekommen, um dort gleich von Trainer Leo zum Stabiprogramm geleitet zu werden (morgens um acht gab’s schon Frühsport am Strand – man kann also nicht sagen, dass sich hier jemand langweilt).
Im Übrigen kämpfe ich gerade mit einem akuten Fall von Verschwinderitis. Ich hatte extra neue Batterien für meine Rotor-Kurbel gekauft und eingepackt (die sind so exotisch und schwer zu bekommen wie Alligatoren in Sibirien) – und kann und kann sie nicht finden. Und prompt verabschiedeten sich gestern die alten. Zum Glück hat mir so ein Mensch aus meinem Lieblingsradladen in Port d’Alcudia (ganz nahe beim Burger-King-Kreisel, viele werden ihn kennen) zwei BAtterien aus Palma kommen lassen. Die sehen zwar anders aus – aber passen. Glückstag.
Morgen mehr!