Assen, (fast) Finale

Eine Woche Assen ist (fast) vorbei. Eine Woche mit Höhen (einigen) und Tiefen (mehr) und am Ende einer Plastikkiste voll Fahrradklamotten, die nun beißender riecht als … nun ja. Jedenfalls hatten wir vor dem Essen (heute gab’s das Abschlussessen mit dem gesamten Team und netten Gästen aus Harburg) das Auto schon etwas beladen und mochten uns nach dem Essen kaum noch hineinsetzen. Fairerweise muss man bemerken: Der Alte ist auch ein paar mal gefahren, sogar abschnittsweise recht hart, und der Junge riecht beim Schwitzen immer noch nach Sommerblumen.

Zusammengefasst kann man sagen: Es war ein Fehler, herzukommen. Und irgendwie auch nicht. Falsch im Sinne von: Noah war einfach nicht renntauglich, sondern hätte besser eine Ruhewoche eingelegt. Aber da hat uns das bezahlte Startgeld, die bereits gebuchte Pension und vor allem die generelle große Vorfreude auf das Event einfach falsch geleitet. Richtig im Sinne von: Es war eine aufregende, lehrreiche Woche mit sehr netten Leuten und immerhin drei Renntagen für Eisenwade, an denen er sicher was für sein weiteres Rennfahrerleben gelernt hat. Dass Gummibein am Ende entschieden hat, Eisenwade gänzlich rauszunehmen, ist nicht nur der von Noah beklagten allgemeinen Schwäche samt Gliederschmerzen und seinem beständigen Husten geschuldet, sondern auch der Sorge, dass aus einer nunmehr neuntägigen Erkältung etwas Schlimmeres erwachsen könnte, wenn man nicht mal ein bisschen Ruhe einlegt. Sicher ist das ein schmaler Grat. Manche mögen mangelnde Einstellung und mangelnde Wettkampfhärte beklagen, andere eher Leichtsinn. Irgendwo dazwischen wird, wie immer, die Wahrheit liegen. Ich jedenfalls fühle mich mit den getroffenen Entscheidungen recht wohl, auch wenn mir Eisenwade sehr leid tut und auch einige heiße Tränen geflossen sind.

Was wir beide nicht vergessen werden: Achtjährige mit elektrischen Schaltungen, Neunjährige mit Vollcarbon-Hochprofilfelgen, Benet (der mit einem schweren Alurahmen und Tiagra-Schaltung den Klassiker gewonnen hat – es kommt beim Radfahren halt doch irgendwie auf die Beine an), Kampfrichter mit Krawatte, Rennberichte per Funk vom Begleitmotorrad – und eine von vorne bis hinten perfekte Organisation. Das ging so weit, dass die Anwohner ganzer Dörfer es klaglos hingenommen haben, am Renntag nicht mal eben so mit dem Auto ihr Grundstück verlassen zu können. Hier wurde in einer Größenordnung abgesperrt, die in Deutschland undenkbar wäre. Und die betroffenen Anwohner? Bauten sich Stühle und Tische an der Strecke auf, nahmen Kaffee, Kuchen und Bier mit vor die Tür und beklatschten die Fahrerinnen und Fahrer. Das ist ganz großes Tennis!

Unterm Strich gibt es nur einen einzigen, nein: zwei Gründe, nächstes Jahr nicht wieder zu kommen. Erstens: Assen ist ein verschissenes verdammtes arges Regenloch. Kein Tag, an dem nicht Sturzbäche vom Himmel herab gegossen wurden. Und angeblich war es dieses Jahr super – verglichen mit dem Vorjahr. Zweitens: Der nächstältere Jahrgang, also der, in dem Noah nächstes Jahr antreten wird, hatte so unmenschlich frühe Startzeiten, dass ich noch mal ordentlich Motivation tanken muss, um mir das anzutun. Aber vielleicht werden ja im kommenden Jahr auch in dieser Hinsicht die Karten neu gemischt.

Morgen gibt’s das letzte Rennen – wir werden Tamika und die Jungs natürlich anfeuern!

Und: Mehr zum Event und den anderen Hamnburge Fahrern gibt es hier: https://www.facebook.com/RadsportjugendHamburg/

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