Käpt’n Iglo in Neumünster

Stevens Cup in Neumünster. In diesem Jahr die Pest. Ich kannte den Kurs ja schon vom letzten Jahr, schwierig zu fahren ist er wirklich nicht. Es gibt nicht einen einzigen noch so kleinen Berg, nur ein paar Wurzeln und enge Kurven und sogar ein Stück Asphalt. Dafür: Jede Menge Schnee von oben und Matsch von unten. Und ganz ehrlich: Es war mir echt zu kalt. Eigentlich dachte ich auch, meine Handschuhe wären dick genug für so ein Wetter, aber leider habe ich gestern die Erfahrung gemacht, dass das nicht stimmt, totaler Fehlkauf.
Na ja, das Rennen selber war eigentlich nur langweilig, kalt, anstrengend und doof. Ich hatte also schon bessere (Sonn-)Tage. Wie immer waren die Hürden ganz schön hoch und der Bereich danach so matschig, dass ich die nächsten 50 Meter nicht ins Pedal kam. Und wie immer schickten mich beim Warmfahren die Streckenposten auf die verkürzte U13er Runde weil sie mich für mindestens zwei Jahre jünger hielten. Schon vor dem Start fühlten sich meine Füße an wie Eisklumpen, den Händen ging es auch nicht besser und überhaupt zitterte ich am ganzen Körper. Aber alles Flehen brachte mir im Endeffekt doch nichts: Papa sagte, ich solle doch in Beinlingen fahren. Er hatte wohl gesehen, dass einer der Fahrer (H.) tatsächlich in ganz kurzen Beinen fuhr. Ich schätze, H. ist entweder außerirdisch oder hat Frostschutzmittel getrunken. Respekt!!!
Also lange Hose aus und an den Start. Nach Rennbeginn teilte sich das Feld sehr schnell und ich wurde mal wieder ein wenig abgehängt. Nach den ersten Hürden konnte ich zum Glück wieder ein paar Fahrer einholen, war aber immer noch nur an siebter Position. Dann fing das leider mit der Kälte an: Ich konnte meine Finger nicht mehr wirklich spüren, sodass ich auch nicht mehr so gut bremsen und schalten konnte. In der zweiten und dritten Runde bollerte ich mir bei jeder Hürde das Pedal ins Bein weil meine Hände so eisig waren, dass ich das Rad nicht mehr richtig greifen konnte. Ich konnte dann zwar noch einen Fahrer einholen, landete aber trotzdem nur auf Platz sechs. Mist. Ich kam dann quasi vor Schmerz heulend mit zusammengebissenen Zähnen ins Ziel und wollte einfach nur noch ins Auto. So schnell wie möglich. Ich war eingefroren und steif wie ein Fischstäbchen und brauchte mindestens eine halbe Stunde, um wieder aufzutauen. Leider tat das Auftauen noch mehr weh als das Einfrieren.
Und die Moral von der Geschicht‘: Fahre ohne Heizpads nicht.

(Es gibt leider keine Fotos, die was geworden sind. Habe ich schon gesagt, dass Papa ein lausiger Fotograf ist und außerdem auch immer kalte Finger hat?)

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