Buchholz – Ende einer Pannensaison

Eigentlich konnte ja am Sonntag gar nichts schiefgehen: Papa hat seit Weihnachten beheizte Handschuhe. Die hat er von Opa geschenkt bekommen, weil der auch mitbekommen hat (wahrscheinlich von Mama), dass Papa eine Frostbeule ist. Am Sonntag hatte Papa sogar noch zusätzlich Thermopads in den Schuhen, aber ihm war immer noch nicht ganz warm. Immerhin hat er nicht ganz so über die Kälte gejammert wie sonst. Stattdessen hat sich das Handy wegen der Kälte verabschiedet, weswegen wir nur ein Foto von Papas Rennen haben (die GoPro hatten wir schlauerweise vergessen). Irgendwas ist ja immer.
Wir waren ja am Tag vorher noch in Lüneburg bei einem kleinen Trainingswochenende des LV Hamburgs und sind dort ein bisschen Grundlage gefahren. Das war sehr gut und lustig. Doof nur, dass ja am nächsten Tag das Stevenscup-Finale in Buchholz stattfand und ich deswegen schon ein bisschen erschöpft war. Außerdem fühlte ich mich bereits ein wenig angeschlagen. Heute liege ich auch mit Bauch- und Gliederschmerzen im Bett und langweile mich – mal wieder ein blöder Infekt, mein dritter in diesem Winter.
Am Sonntag sind wir wie immer wahnsinnig früh aufgestanden und haben uns auf den Weg nach Buchholz gemacht. Bald waren wir schon da und ich hab mich gleich warmgefahren. Die Strecke war genauso wie im letztem Jahr, eigentlich unverändert: zwei coole, steile Berge, wenige Wurzeln und noch dazu zwei kleine Kuhlen, die recht knifflig zu fahren waren, eigentlich genau mein Ding! Ich hatte bei keiner Stelle Schwierigkeiten und habe alles ganz gut hinbekommen. Sogar die Hürden, ein Sandkasten und eine kleine Treppe waren diesmal kein Problem. Mittlerweile bin ich sogar recht gut an den Hürden. Am Start kam ich viel besser weg als sonst, nach den ersten 100 Metern lag ich schon an dritter Position, sonst ist es ja gelegentlich mal die letzte. Na ja, und dann kam schon der Sandkasten. Der Sand war leider schon so hartgefroren, das man über ihn schieben, bzw. tragen musste. Also wollte ich gerade abspringen, als ich irgendwie weggerutscht bin, weil ich mit dem linken Fuß nicht aus dem Pedal kam. Dann bin ich erstmal schön 2 oder 3 Meter mit den Knien voran über den Asphalt gerutscht. Schlauerweise habe ich mir ausgerechnet die einzigen 50 Meter im zweiten Teil der Strecke ausgesucht, die asphaltiert waren (im ersten Abschnitt gab’s mehr Asphalt) zum Stürzen ausgesucht. Ich bin dann aber wieder aufgestiegen und weitergefahren. Die Knie taten jetzt aber ziemlich weh und ich konnte eine Weile nur noch langsamer fahren. Später ist mir dann noch drei mal die Kette rausgesprungen, zum Glück gab es aber immer Leute, die mir geholfen haben, sie wieder aufs Ritzel zu legen, allein hab ich’s nicht geschafft. Leider habe ich durch den ganzen Mist so viel Zeit verloren, dass der Führende mir bedrohlich nah kam – Letzter war ich eh schon – und mich dann am Ende der zweiten Runde auch noch überrundete. Direkt danach ist mir noch mal die Kette abgesprungen und hatte sich zwischen dem Zahnkranz und den Speichen verklemmt, worüber ich mich inzwischen aber fast schon gar nicht mehr geärgert habe. Es war einfach der Wurm drin, so wie in dieser ganzen Sch***saison mit so vielen Pleiten und so viel Pech. Ich musste dann also das Rennen abbrechen und bin erstmal mit Papa zum Sani-Wagen gegangen wo ich mit etwas Pflaster und Verband verarztet wurde. War zum Glück nicht schlimm. Dann musste ich noch noch ein paar Mal zwischen Auto und Start/Ziel-Bereich hin- und herhumpeln, bis endlich Papa zum Start aufgerufen wurde. Als es dann für ihn losging, hab ich mich bemüht halbwegs okaye Fotos zu machen. Doch nach einem Klick ging wie gesagt plötzlich der Akku leer und ich konnte keine Fotos mehr schießen. Den Rest seines Rennens hab ich Papa dann einfach an der Strecke angefeuert. Aber so richtig prall war das auch nicht. Außerdem hat er mich immer, wenn er an mir vorbeigefahren ist, vollgetextet, sein Bein täte ihm weh und er hätte links keine Kraft und so. Ich kann das verstehen, wenn ich beim Rennen die ganze Zeit reden würde, hätte ich wahrscheinlich auch irgendwann Seitenstechen bekommen und könnte nicht mehr weiterfahren. In der Mitte des Rennens rief er mir zu: „Bin ich Letzter“. Tja, was sollte ich sagen, außer „ja“? Dann hat er aber noch mal Gas gegeben und hat sogar noch einen Fahrer überholt. Geht doch.

Immerhin nicht Letzter. Und ab dem Frühjahr auf der Straße wird eh alles besser. Anfang März fahren wir zusammen ins Trainingslager auf Mallorca. Ich freue mich schon riesig!

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